Lebensmittel klimafreundlich einkaufen

5 Tipps für mehr Klimapositivität im Einkaufswagen

Clima Now   •   10.06.2022

Das Thema Ernährung und sein Einfluss auf das Klima ist sehr vielschichtig. Im letzten Beitrag haben wir die Ebenen Produktion, Transport und Vertrieb beleuchtet. Die Auswahl in den Regalen bestimmt mit, was nachher auf unseren Tellern landet. Gleichzeitig können wir durch unser Konsumverhalten beeinflussen, welches Angebot ausgeweitet oder gestrichen wird. Durch Kund*innen, die mehr Klimaschutz fordern, stellen die Anbieter um. Aber wie entscheidet man im Supermarkt, welche Produkte weniger klimaschädlich sind? Neben Labeln, die den CO2 Verbrauch der Produkte anzeigen, können uns auch ein paar simple Hacks bei der Entscheidung helfen.

 

Wir haben 5 Tipps für euch zusammengefasst

 

  1. Mit der Saison gehen

Erdbeeren im Winter, klar, die gibt es. Aber natürlich haben sie einen sehr langen Transportweg zurückgelegt und das bedeutet eben auch: viele CO2 Emissionen. Um diese einzusparen, empfiehlt es sich daher besonders auf saisonale Produkte aus der Region zu setzen. Die Spargelsaison wurde gerade vom Rhabarber abgelöst, in den Sommermonaten können wir bei Obst und Gemüse aus dem Vollen schöpfen und im Herbst kommen Kohl, Kürbis und Kartoffeln. Die lassen sich übrigens sogar bis in den Winter hinein lagern. Mit einem Saisonkalender in der Küche weiss man stets genau, welche Lebensmittel gerade Saison haben und damit dem Klima am besten tun.

Rüebli

Jedes Gemüse hat seine Saison, Rüebli bspw. im Herbst

 

  1.  Einmal hin, alles drin

Ok, wir haben also darauf geachtet, dass die Lebensmittel einen möglichst kurzen, möglichst klimaschonenden Transportweg in den Supermarkt hatten – warum sollten wir dann nicht weiter darauf achten, sobald die Lebensmittel in unserem Einkaufswagen liegen? Auch wie wir unsere Einkäufe transportieren, kann CO2 sparen. Das Auto einfach mal stehen lassen und zu Fuss, mit dem Velo oder dem ÖV einkaufen gehen, spart CO2. Wenn man dafür zu weit weg vom Supermarkt wohnt, bietet es sich an, einmal zum Grosseinkauf zu fahren, anstatt öfter und immer nur wenig zu kaufen. Zusätzlich sollte man darauf achten, dass Kühlketten nicht unterbrochen werden. Wenn Lebensmittel einmal aufgetaut sind, benötigt es viel Energie, bis sie wieder eingefroren sind. Wiederverwendbare Tiefkühltaschen sind eine einfache Lösung, um die Kühlkette aufrecht zu halten.

 

Wiederverwendbare Einkaufstaschen sparen Plastikmüll

 

  1. Zu viel des (noch) Guten

2,8 Millionen Tonnen Lebensmittel werden in der Schweiz jährlich weggeschmissen. Das entspricht sage und schreibe 330 Kilogramm pro Person und verursacht ca. ein Viertel aller Treibhausgase, die durch Ernährung erzeugt werden (Quelle: WWF). Wenn man Einkäufe und Verbrauch ein wenig vorplant, kann man bereits viele Lebensmittelabfälle verhindern. Im Supermarkt lohnt es sich auch zu krummen und nicht wunderschönen Lebensmitteln zu greifen – ein krummes Rüebli schmeckt nicht schlechter als ein gerades.

Richtiges Lagern hilft stark dabei Haltbarkeiten zu verlängern. Und es gilt sich nicht vom Mindeshaltbarkeitsdatum beirren zu lassen, sondern seine Sinne zu nutzen. Oft sind Lebensmittel nämlich noch weit über das Datum hinaus geniessbar.

Krummes Rüebli wird verarbeitet

Ackr rettet unperfekte Lebensmittel und zaubert wunderbare Speisen daraus

 

  1. Clever Verpackt

Weniger ist mehr – das gilt auch für Verpackungsmüll. Insbesondere bei der Produktion und Entsorgung von Plastik gelangt jede Menge CO2 in die Atmosphäre. Laut einem Bericht von Greenpeace entstanden im Jahr 2019 ganze 850 Millionen Tonnen CO2 Emissionen nur durch Plastik. Zusätzlich dazu, dass man eigene Beutel zum Einkaufen mitbringt, kann man festes Obst und Gemüse beispielsweise lose, ganz ohne Verpackung an der Kasse wiegen lassen. Für kleinere, weichere Sorten empfehlen sich wiederverwendbare Stoffbeutel zum Transport. Produkte, die in recycelbaren Materialien verpackt sind, sollten unbedingt bevorzugt werden. Wenn wir auf Mehrwegsysteme achten, helfen wir dem Klima.

Clima Now Investment: Blue Farm

Die Oatmilk auf Pulverbasis von Bluefarm spart Wasser, Transportemissionen und Verpackungsmüll

 

  1. Neues Ausprobieren

Wir alle haben erlernte Muster in unserer Ernährung, bei denen es uns schwerfällt, sie abzulegen, egal wie klimafreundliche eine Änderung wäre. Es ist wichtig sich nicht selbst auszubremsen und auch beim Thema Ernährung Neues auszuprobieren, denn klimafreundliche Ernährung kann auch lustvoll sein! Das muss nicht direkt heissen, dass wir sofort nur noch Algen und Pilze statt Poulet und Gschnetzelts zu uns nehmen dürfen. Aber neues ausprobieren, zum Beispiel Gemüse einlegen, selbst anbauen oder das Chicken im Teriyaki durch krossen Tofu ersetzen, kann neue Erfahrung, Spass und Klimapositivität bringen!

Klimapositiver Teller